Es geht ums Kiffen, um die Staatliche Plankommission der DDR, um Franz Josef Strauß und den Milliardenkredit der BRD für die DDR in den frühen 1980er Jahren. Das scheint alles überhaupt nicht zusammen zu gehören, passt aber trotzdem.
Der neue Roman von Jakob Hein beginnt damit, dass Grischa, ein junger Mann aus guter sozialistischer Familie, nach seinem Studium einen Job in Berlin bekommt. In der Staatlichen Plankommission (SPK) soll er sich um die Handelsbeziehungen zu dem neuen sozialistischen Bruderland Afghanistan kümmern. Da es jedoch mit Afghanistan nichts zum Handeln gibt, wird von ihm erwartet, dass er sich jeden Morgen in sein Büro begibt und möglichst ruhig verhält, sprich: Nichts tut.
Grischa hat jedoch andere Vorstellungen und entwickelt einen aberwitzigen Plan, der zunächst seine Chefs und später auch die beteiligten Minister überzeugt: Afghanistan verfügt sehr wohl über ein landwirtschaftliches Produkt, mit dem man nicht nur handeln, sondern auch hohe Deviseneinnahmen erzielen kann. Richtig, der Schwarze Afghane. Und da der Cannabis-Erwerb und -Konsum in der DDR-Gesetzgebung keine Erwähnung findet, ist das alles auch noch legal!
Grischa und seine Kollegen entwickeln eine florierendes Ost-West-Handelsmodell, das jedoch auch bald die Westbehörden auf den Plan ruft.
Wie in vielen seiner Romane erzählt Jakob Hein vor dem Hintergrund historischer Realitäten eine aberwitzige Geschichte, die "so gewesen sein könnte". Das macht sehr viel Spaß!
Gebunden, 23,00 EUR *)